Das Ensemble

Das professionelle Vokalensemble Seicento vocale bringt Menschen zusammen, denen Vokalmusik auf hohem sängerischen und musikalischen Niveau am Herzen liegt. Seit 2016 realisiert Seicento vocale vorwiegend im Raum Westfalen-Lippe und darüber hinaus herausragende Konzerte mit Musik des Frühbarock mit flexiblen Besetzungen und requiriert dabei junge, professionelle Musiker*innen für originelle Vokalmusikprogramme.

Bisherige Projekte umfassten u. a. Werke von Claudio Monteverdi, Johann Hermann Schein („Israelsbrünnnlein“), Giacomo Carissimi („Fiat Iustitia“), Claudio Monteverdi („Marienvesper“, „Selva morale“), Heinrich Schütz („Exequien“), aber auch Musik des 19. und 20. Jahrhunderts mit textlichen und inhaltlichen Bezügen zum 17. Jahrhundert („Friedensrufe“: Ernst Krenek, Viktor Ullmann u. a.; „Musik für das Ende“: Carlo Gesualdo, Claude Vivier). Ein Anliegen des Ensembles ist es, Programme aus anspruchsvoller Chormusik zu konzipieren, die nicht in ihrer historischen Bedeutung allein ihre Relevanz finden, sondern durch die lebendige Interpretation, die Gestaltungskraft der Musiker*innen und die Kontextualisierung oder Kontrastierung mit anderen Werken zum Publikum sprechen. Die Arbeit fokussiert sich dabei auf eine moderne, historisch informierte Aufführungspraxis, die einen homogenen Chorklang mit den solistischen Stärken der Sänger*innen verbindet.

Die musikalische Leitung von Seicento vocale liegt in den Händen zweier versierter Musiker: Jan Croonenbroeck arbeitet als 1. Kapellmeister am Staatstheater Nürnberg. Alexander Toepper ist freiberuflich als Organist, Cembalist und Chorleiter tätig. Diese geteilte Leitungsverantwortung ist prägend für das Ensemble, das dadurch in puncto Entscheidungstransparenz, Vielfalt der musikalischen Ideen, Flexibilität im Musizieren und flachere Hierarchien profitiert. Die organisatorische Hauptverantwortung trägt die Mezzosopranistin Julia Spies; das erweiterte Leitungsteam umfasst freie Mitarbeiterinnen für Organisation, Öffentlichkeitsarbeit und Education.

Die Ensembleleitung und viele der Mitglieder sind (musikalisch) beheimatet in Ostwestfalen, Lippe und im Münsterland. Auftritte als professionelles Gesangsensemble im ländlichen Raum dieser Region sind für das Ensemble nicht nur Ausdruck von Kulturvielfalt und Teilhabe, sondern auch spürbar ein emotionaler Motor. Fest verankert in der Organisationsstruktur und im Ensemblegeist ist Familienfreundlichkeit durch aktive Unterstützung von jungen Eltern in den Reihen der Musizierenden in puncto Betreuungsmöglichkeiten, Disposition und Logistik. Das Leitungsteam bemüht sich bei der Projektorganisation um Nahbarkeit, Kompromissbereitschaft, Geselligkeit sowie um Sensibilität und Humor. Die Logistik gestaltet Seicento vocale unter Aspekten der Umweltverträglichkeit.

Durch die Struktur und die inhaltliche Ausrichtung fühlt sich das Ensemble also nicht nur in historische Prozesse ein, sondern formt bewusst die Miniatur einer zeitgenössischen, zukunftsorientierten und wertebasierten Gemeinschaft.

Zu den bisherigen Förderern von Seicento vocale gehören u. a. die Werner Richard – Dr. Carl Doerken Stiftung, das Netzwerk Klosterlandschaft Ostwestfalen-Lippe, die Sibylle-und-Hannes-Frank-Stiftung, die Stiftung für Musik und Gesang – Surmund-Tremmel-Stiftung, diverse Sparkassenstiftungen sowie die Kunststiftung NRW. Des Weiteren war Seicento vocale war 2020–2022 Stipendienträger des erstmals ausgelobten „Stipendiums für Vokalensembles“ der Stiftsmusik Stuttgart unter der Ägide von Kay Johannsen. 2022 erhielt es eine Förderung im Rahmen des Programms NEUSTART KULTUR der Bundesregierung. 2022 und 2025 wurde das Ensemble jeweils für drei Jahre in das Förderprogramm „Ensembleförderung Musik“ des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalens aufgenommen.

Im November 2024 veröffentlichte Seicento vocale seine Debüt-CD „Friedensrufe“ beim Label Resonando, welche viele positive Kritiken der Fachpresse erhielt sowie die Nominierung zum Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 01/2025 im Bereich Chormusik.